Was wenn ...

Nach dem das Spiel gestern ja abgesagt wurde, hatten wir abends Training.
Das Spiel zu schauen wäre mir wahrscheinlich lieber gewesen.
Doch nun musste ich mich überwinden ins Training zu gehen. Eigentlich fand ich es gestern auch gut. Es war so schönes Wetter und Bewegung würde mir mal wieder gut tun. Also fragte ich eine Freundin, die bei mir im Dorf wohnt und mit mir zusammen Fußball spielt, ob sie mit geht.
Ich nehme sie meistens mit ins Training, da sie noch zu jung zum fahren ist. Auf der einen Seite bin ich froh wenn sie mit mir fährt, weil ich so nicht alleine fahren muss und mich auch überwinden muss. Andererseits könnte sie mich auch nicht Heim fahren, wenn ich Panik bekommen sollte und ich habe immer das Gefühl, wenn ich Panik bekomme muss sie auch ihr Training abbrechen.

Den Tag über hatte ich gestern recht viel zu tun. War mit unserem Hund spazieren und musste meinem Cousin und meiner Cousine Nachhilfe geben.
Als ich mit der Nachhilfe fertig war und mich fürs Training fertig machen musste, finden auch schon die Bauchschmerzen an. Aber mir war in dem Fall klar, dass ist nur die Angst. Mir ging es ja den ganzen Tag gut. Deshalb zwang ich mich also trotzdem los zu fahren.
Auf der Fahrt merkte ich auch schon wie ich leicht hektisch wurde. Ich versuchte mich abzulenken, indem ich mich mit meiner Freundin unterhielt. Wenn ich leicht Panik bekomme oder ich merke es fängt an mir unwohl zu werden, fahre ich meistens mit meinen Händen durch meine Haare oder meinen Pferdeschwanz. Eigentlich total komisch, aber das hab ich mir schon richtig angewöhnt.
Mich würde mal interessieren ob das andere so bemerken. Mir selbst fällt das kaum mehr auf, das passiert einfach unbewusst. Ich versuchte mich zu beruhigen und es ging auch ganz gut.

Das Training war dieses mal nicht all zu anstrengend. Wenn wir sprinten müssen oder irgendwelche Dauerlauf Übungen machen, wird mir immer schnell übel oder ich werde leicht panisch. Aber dieses mal hatte ich nur etwas mit dem warmen Wetter zu kämpfen. Damit konnte ich einigermaßen umgehen. Immer wieder kommen mir zwar unnötige Gedanken hoch, wie zum Beispiel: "Oh nein ich glaub heute halt ich es nicht aus. Es ist glaub das Beste wenn ich gleich Heim fahren bevor es zu spät ist." Manchmal fällt es mir leichter die Gedanken zur Seite zu schieben. Doch oft werden sie immer mehr und ich bekomme Panik. Gestern ging aber alles gut :)
Ich habe das Training komplett durchgezogen und war froh als wir im Auto saßen.

Wir mussten meinen Freund noch mit zu mir nehmen, da ich bei ihm im Ort Fußball spiele, auch kein großes Problem. Nur manchmal kommt mir dann im Training Gedanken wie, "Was wenn ich jetzt Panik bekomme, dann kann ich ihn auch nicht mit Heim nehmen, weil er noch nicht fertig ist." Ich will andere mit meinen Problemen ja nicht auch noch alles schwerer machen. Das mach ich so ja schon genug. Wenn er mich dann also darum bittet ihn mit zu nehmen, will ich ihn ja nicht noch enttäuschen. Das ist ja das Mindeste was ich für ihn tun kann, so viel wie er für mich schon getan hat.

Genug über das geredet was passieren könnte (Ich glaube, das ist ein großes Problem bei mir).
Ich habe es geschafft ins Training zu gehen und meinen Freund wieder abzuholen.

Tagesziel also erreicht :)