Montag, 5. Mai 2014

Mein Wochenende

Dann komme ich mal zu meinem ersten Eintrag :)

Mein Wochenende bestand, wie fast jedes Wochenende bei meinem Freund und mir, mal wieder hauptsächlich aus Fußball.
Am Samstag startete ich ja meinen Blog und während dessen blinkte schon mein Handy auf.
Eine Fußballkameradin bat mich am Abend zu spielen. Sobald ich so etwas lese fängt es schon an. Mir wird mulmig und ich überlege mir schon wie ich da wieder raus komme. Es ist nicht so als wollte ich nicht Fußball spielen. Ich hab mir den Sport ja selbst ausgesucht und mir macht es Spaß. Trotzdem klingeln in meinem Unterbewusstsein die Alarmglocken.
Vorallem nach dem was letzten Montag war.

Wir hatten unser letztes Rundenspiel mit der 3. Damenmannschaft zu hause. Ich wusste schon länger das ich spielen muss und war auch wenig aufgeregt. Als ich los fuhr war es nicht anders wie sonst. Mein Herz raste schneller und mir war flau im Magen. Aber das ist eigentlich immer wenn ich auf ein Spiel fahre. Ich dachte mir bis jetzt ist es auch immer gut gegangen.
Diesesmal sollte ich von Anfang an spielen. Da mein Trainer von meiner Angstproblematik Bescheid weiß, war ich meist nur Ersatz, damit ich nicht zu lange spielen muss. Nur an dem Tag ging das wohl nicht. Ich sagte ihm beim warmlaufen schon, dass ich heute nicht so fit bin. Das sage ich eigentlich meistens. Ist wohl so eine Art Schutz, dass wenn etwas sein sollte er sich nicht wundern, sondern denkt "Ach ja hat sie ja gesagt".

Als das Spiel los ging war auch alles noch ok. Natürlich nicht so wie es noch vor dieser Zeit war, aber auch nicht schlimmer. Mein Freund war noch nicht da. Er sagte vorher schon das er es wohl nicht pünktlich schaffen würde. Fand ich auch nicht so schlimm. Zumindest dachte ich das. Den kaum war ich ein wenig im Spiel und musste etwas laufen, war es da. Mir wurde plötzlich richtig übel und ich hatte das Gefühl eingesperrt zu sein. Ich konnte mich aus der Situation nicht befreien. Mein Atem ging immer schneller und mein Herz raste. Ich bekam Panik, mitten auf dem Platz. Ich glaube genau das machte mir noch mehr Panik. Ich schrie nur nach meinem Trainer, musste aber ja trotzdem weiter spielen. Die Ersatzspieler lief sich warm. Aber je länger es dauerte um so mehr Panik bekam ich. Ich rannte also auf dem Platz herum und heulte. Ich versuchte so gut es geht die Tränen zu unterdrücken und meine Position zu spielen. Meine Mitspielerin merkte schon, dass da etwas nicht stimmte und rief ebenfalls nach unserm Trainer, dass er sich beeilen soll. Als der Ball endlich im Aus war durfte ich vom Platz. Ich konnte nicht aufhören zu heulen. Wegen der Panik, weil mein Freund nicht da war um mir zu helfen, weil meine Eltern in Urlaub waren und mir nicht helfen konnte und vorallem weil ich enttäuscht war von mir selbst. Ich war richtig sauer, dass ich meinen Körper nicht mehr unter Kontrolle habe. Ich setzte mich heulend neben den Platz und musste erst mal etwas gegen die Übelkeit nehmen. Ich hatte zu viel Angst mich jetzt auch noch Übergeben zu müssen. Eine Freundin und die Mutter einer Mitspielerin kamen um nach mir zu schauen. Tja und was sagt man dann?
Mir ist übel? Ich hab Angst?
Ich gehe mit dem Thema relativ offen um. Also sagte ich was los ist. Kurz und knapp. Sie versuchten mich zu beruhigen. Als mein Freund endlich da, wollte er mich Heim fahren. Ich wollte erst gar nicht, weil ich ja die Mannschaft nicht im Stich lassen wollte. Doch wenn ich ehrlich war, hätte ich heute auf dem Platz keinem mehr genutzt. Also fuhr er mich Heim.

Als dann am Samstag die Nachricht kam, ich solle wenigstens Ersatz machen, war mir also etwas mulmig. Aber ich wollte auch nicht gleich nein sagen. Ich rief meinen Trainer an und der meinte dann zu mir. "Ja wir sind jetzt genug, ich kann mir ja mal die Schuhe ins Auto legen, aber er hätte schon 3 Auswechselspieler".  Etwas erleichtert ging ich dann zum Spiel. Ich hatte die Schuhe zwar im Auto, aber sie waren ja genug.
Auf dem Sportplatz stellte sich nach dem Spiel dann raus. Es gab doch nur zwei Auswechselspieler, die dritte konnte nicht spielen weil sie krank war. Mich hat er trotzdem nicht gefragt, was auch meine anderen Mitspieler etwas verärgerte, die über einen Auswechselspieler mehr gefreut hätten.


Also ich zu hause meiner Mama davon erzählte, war ihr gleich klar. Er wollte mich nicht spielen lassen. Weil er sich nicht mehr auf mich verlassen konnte? Oder weil er vielleicht dachte ich wollte nicht ? Ich finde es schade, dass er nicht ehrlich war. Ich war es ja auch die ganze Zeit.
Genau weiß ich es ja nicht. Komisch war es trotzdem, dass mich jeder fragte warum ich nicht spiele, wenn doch noch jemand fehlt.

Zumindest habe ich es geschafft das Spiel zu schauen :) Man muss ja auch das Gute sehen.

Abends gingen mein Freund und ich noch auf unser Dorffest. Sehr lange war ich nicht. Aber ich war froh das ich mal wieder raus kam. Es war ja nicht so weit weg. Außerdem ging ich nicht wegen der Angst Heim oder weil mir nicht gut war, sondern es waren gefühlte 0 Grad an dem Abend ^^

Am Sonntag wollte ich dann mit meinem Freund auf ein Auswärtsspiel seiner Mannschaft fahren. Er konnte leider nicht spielen, da er verletzt ist. Mein Glück, denn so konnten wir zusammen zum Spiel und ich musste nicht überlegen ob ich es alleine schaffe. Er fuhr morgens zum Essen Heim und es war ausgemacht er holt mich dann ab. Doch wie immer kam es anders. Seine Eltern brauchten sein Auto. Ich musste ihn also abholen. Mulmig war es mir dabei schon. Ich kenne zwar die Strecke auswendig, doch in meinem Kopf malte ich mir wieder die schlimmsten Dinge aus. Wie fast immer verfiel ich vorm losfahren also wieder in Hektik. Dadurch komm nicht nur meistens zu spät, sondern mein Herz rast noch zusätzlich. Was meist wieder Panik auslöst. An dem Tag konnte ich mich aber beruhigen. Ich holte ihn also ab und wir fuhren auf dem Sportplatz. Während den Spielen muss ich mich immer wieder überwinden nicht einfach wieder Heim zu fahren. Da kann jedes kleine Herzrasen oder "Bauchgrummeln" der Auslöser sein. Deshalb geht es auch nicht, wenn mein Auto eingeparkt wird oder ich nicht direkt wieder weg kommen kann. Meistens möchte ich dann auch nicht das wir jemand mitnehmen, weil ich dann Angst hab früher Heim zu müssen und er muss dann wieder mit. Sozusagen die Angst vor der Angst.
An diesem Wochenende ging aber alles gut. Ich habe auch das Spiel komplett geschaut.

Für mich war es also ein gutes Wochenende. Was für andere vielleicht ganz normal ist, ich für mich oft ein Kampf. Deshalb verstehen die meisten nicht warum mir etwas so schwer fällt.

Heute Abend geht es auf das nächste Spiel meiner Damen. Ob ich spiele hat mich mal noch keiner gefragt. Wenigstens zuschauen möchte ich aber. Also mein Tagesziel :)

Nachtrag(13:13): Spiel wurde abgesagt. Wir haben sattdessen Training. Mal schauen ob ich gehe. 

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