Freitag, 16. Mai 2014

Auf dem Weg...

Puuh den Geburtstag hab ich hinter mir. War gestern schon etwas komisch für mich. Zwischenzeitlich war mir auch nicht so gut, vermutlich weil man dann doch länger auf das Essen warten muss und nicht essen kann wann man will. Ich habe mich dann ab und an kurz in mein Zimmer verzogen, um etwas Abstand zu bekommen. War aber alles in allem ganz schön mal einen Tag nicht nur alleine zu hause zu sitzen.

Schon gestern hab ich bemerkt, dass ich noch eine Überweisung zur Bank bringen muss. Ich hatte sie total vergessen und daher war es wirklich dringend. Doch gestern wollte ich dann auch nicht fahren, weil es erstens zu spät war und zweitens wir ja Besuch hatten.
Ich überlegte schon wieder wem ich es mitgeben könnte, damit es wirklich noch rechtzeitig heute auf der Bank ist. In unserem Dorf ist leider nur zwei mal die Woche die Bank offen.
Aber ich beschloss es niemand mitzugeben. Ich wollte es selbst weg fahren. Man neigt dann echt dazu anderen die Sachen machen zu lassen. Doch das war ja kein all so großes Ding. Mir schwirrte es trotzdem den gestrigen Abend und heute morgen die ganze Zeit durch den Kopf.

Eigentlich hatte ich auch heute morgen gar keine Lust irgendwo hinzufahren. Nach dem Essen setzte ich mich an meinen Laptop und fing meiner Aufgabe für das Studium an. Doch nach einer Zeit dachte ich mir, ich kann es ja nicht den ganzen Tag vor mich hinschieben. Ich war richtig motiviert.
Also zog ich mich um und stieg ins Auto. Die Bank ist direkt im nächsten Ort ( etwa 2,5km) ich merkte schon das ich nervös war, als ich los fuhr. Auch wenn es nur ein paar Minuten weit weg ist, wenn ich etwas zu erledigen habe, bin ich einfach noch viel nervöser. Die Fahrt war ganz ok. Es fiel mir jetzt nicht so leicht wie früher, aber ich verfiel auch nicht in totaler Panik. In der Bank zitterten meine Beine und es war echt ein merkwürdiges Gefühl. Als hätte man zu hause was vergessen und wolle schnell Heim um es zu holen. Immer wieder denkt man, "oh Mist ich muss ja Heim". Aber ich musste nicht Heim, im Gegenteil. Nach dem der Mann in der Bank endlich fertig war, ging ich schnell zum Auto, fand erst den Schlüssel nicht in meiner Tasche und war noch nervöser. Doch im Auto hatte ich das Gefühl, nein heute nicht. Ich beschloss noch etwas zu fahren.

Ohne bestimmtes Ziel fuhr ich in den nächsten Ort und dann weiter. Früher waren wir immer an einem Weiher etwa 12 km von uns entfernt. Dort hin führt eine lange Straße durch einen Wald. Ich fuhr in die Richtung. Ich dachte mir immer wieder, da vorne ist ein Weg, da kann ich dann gleich drehen. Dann fuhr ich an dem Weg vorbei und konzentrierte mich auf den nächsten. Knapp 2km vor dem Weiher ist ein großer Parkplatz für Wanderer. Ich fuhr auf den Parkplatz und hielt erst mal an. Ich war eigentlich schon kurz davor weiter zu fahren, doch ich konnte in dem Moment nicht. Erst mal holte ich das Handy raus und schickte meinem Freund und meinen Eltern ein Bild, wie weit ich heute gekommen bin. Ich war wirklich stolz auf mich.
Mein Ziel war ja nicht der Weiher, sondern weiter zu fahren wie bisher und das habe ich mehr als geschafft. Morgen will ich es wieder versuchen, vielleicht komme ich ja dann zum Weiher.

Auf dem Rückweg war ich so froh darüber, das ich es so weit geschafft habe. Ich beschloss nicht auf kürzesten Wege nach Hause zu fahren, sondern einen kleinen Umweg zu nehmen. Natürlich nicht einen riesen Umweg, aber für mich war es genug :)
Die ganze Zeit ging mir aber durch den Kopf, fahre doch besser direkt Heim, jetzt hast du es soweit geschafft, nicht das jetzt noch was passiert. Mein Bauch machte sich auch bemerkbar und während der ganzen Fahrt hatte ich dauernd die Hände an meinem Schlüsselbein. Doch ich fuhr den Umweg.

Es hatte sich gut angefühlt. Gleich als ich Heim kam, ging ich noch mit unserem Hund laufen.
Anfangs habe ich noch überlegt heute gleich noch mal hin zu fahren, doch ich merke das ich es jetzt schon wieder vor mir herschiebe. Spätestens morgen will ich aber!

Drückt mir die Daumen. ;)

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