Ich hab mich jetzt seit der Hypnose nicht mehr gemeldet, obwohl es einiges zu berichten gibt. Der Hypnose Therapeut meinte aber, ich solle mir erst ein paar Tage meine Gedanken darüber machen, bevor ich mit anderen darüber rede. Das heißt auch, dass meine Eltern und mein Freund noch nichts über die Therapie erfahren haben. Naja erst mal zur Therapie selbst.
Ich ging mit meiner Mutter zu dem Termin, weil ich ungern alleine dort sein wollte.
Also saßen wir zu dritt (Mama, ich und der Therapeut) in einer Raum mit drei Korbsesseln.
Er hat am Telefon schon erzählt das wir uns zu erst genau unterhalten, allerdings lief das etwas anders als gedacht. Ich erzählte kurz worum es bei mir geht und welche Symptome ich habe. Dann erzählte. Er erzählte noch mal genau was Angst und Panikstörung ist, dass es sich aus der Steinzeit ableiten lässt. Mir wurde die "Angstkurve" aufgezeichnet und erklärte, dass es wichtiger sei die Angst vor den Panikattacken zu stoppen als die Panikattacken selbst. Naja kann ich ja noch verstehen. Dann erklärte er mir das eine Verhaltenstherapie bei mir auch nicht funktionieren wird. Es gibt nichts was die Panik stoppen kann. Es hilft kein ruhiges Atmen, keine Ablenkung und sonstige Dinge die ich versuche. Na Danke, sprich mir kann gar nichts helfen. Auch kann ich mich an die Panik nicht langsam gewöhnen (was ich dachte, was ich mit meinen Übungsfahrten ganz gut schaffe).
Sprich ich saß erst mal da und hörte mir an das egal was ich bis jetzt gemacht habe, oder was ich sonst noch versuchen könnte, total wirkungslos ist.
Dann erzählte er mir von der einzig wahren Art die Angst in den Griff zu bekommen. Ich sollte meine Panikattacken erzwingen und sie so schlimm wie möglich machen. Nicht nur ertragen, sondern sie schlimmer machen und erst dann verliere ich die Angst davor.
Klingt ja vielleicht ganz logisch, aber nur für Menschen die noch nie eine Panikattacke oder Angst davor hatten. Wie soll ich etwas noch schlimmer machen, was ich schon im normal Zustand nicht aushalten will. Soll ich am Besten vor allen Leuten beim Spiel auf den Platz kotzen, denkt er wirklich dadurch hab ich keine Angst mehr davon. Ich soll den Schrecken daran verlieren, aber wie soll das gehen wenn ich es noch schrecklicher mache. Naja das ganze hatte also mit Hypnose erst mal ein einhalb Stunden nichts zu tun.
Er erzählte mir noch, dass Tabletten nichts bringen und wie furchtbar eingeengt man sich fühlt wenn man alles vermeidet wovor man Angst hat. Und das er das niemals haben wollte und alles dafür machen würde nicht eingeengt zu leben. Ach echt und er denkt ich hab mir das ausgesucht und ich fühle mich super dabei nicht mehr das Haus verlassen zu können???
Zu diesem Zeitpunkt wurde er mir schon etwas unsympathischer wie am Anfang, aber ich dachte ja auch gleich kommt er mit der Hypnose und alles wieder ok, also ist es das vielleicht wert.
Ich war auch noch relativ guter Dinge und dachte, ja klar wenn der mir erzählt es geht auch ganz einfach ohne Hypnose und seine Behandlung, dann würde er auch nichts verdienen.
Er erzählte noch kurz etwas zur Hypnose, dass es nicht so ist, wie in Filmen, dass ich noch voll bei bewusstsein bin und und und. Ich sollte einfach kommentarlos seinen Anweisungen folgen. Ok.
Wir gingen in den Nebenraum wo eine Liege und ein Stuhl stand. Ich nahm auf dem Stuhl platz und meine Mama wartete im anderen Raum vor der Glastür. Die Hypnose fing an und er sage also was ich tun sollte. Arme schwer, Beine schwer, stell die eine brennende Kerze vor ... das ganze, ähnlich also wie bei den Entspannungsübungen. Das ging dann ewig so weiter bis ich also angeblich in Trance war. (Fühlte sich eher an als wäre ich einfach nur erschöpft) Klar meine Beine und Arme waren wirklich schwer und ich wollte (können vielleicht schon) sie nicht bewegen. Aber dennoch hab ich mir das ganze etwas anders vor gestellt. Er redete mit meinem Unterbewusstsein, dass den Finger heben soll, wenn ich bereit wäre. Ja der Finger ließ sich leichter bewegen wie der Rest, aber war das mein Unterbewusstsein oder doch eher ich.
Ich sollte die Angst als Eisklotz in mir sammeln und dann zum schmelzen bringen. Ja gut sehr entspannend, aber was sollte das bringen.
Dann wollte er das ich mich in einen panischen Zustand bringe, also mir schlimme Sachen vorstellen und Panik bekommen. Ich versuchte es, stellte mir vor ich müsse alleine irgendwo hinfahren und mir wird total übel und ich komme nicht mehr nach Hause. Doch wirklich Panik bekam ich dadurch nicht. Ich lag ja eigentlich auf einer Liege. Wenn ich die Panik spürte sollte ich den Finger heben, was ich nicht tat und mein Unterbewusstsein anscheinend auch nicht. Er meinte plötzlich ernster, dass das aber wichtig sei und ich soll es weiter versuchen, was ich wirklich tat. Ich kann euch ganz ehrlich sagen ich habe mich angestrengt, ich wollte es ja wirklich versuchen, aber nicht passierte, außer leichtes Bauchgribbeln. Aber keine Unruhe, keine schwitzigen Hände und auch keine Angst. Er fragt ob ich leicht spüre, ich hob den Finger. Doch als es weiter nicht klappte meinte er das es wohl sehr schade ist. Ich sollte mich noch mal entspannen. Was ich auch tat, es war sehr entspannend.
Das ganze kam mir schon ewig lange vor und bekam irgendwann Kopfschmerzen von dem vielen Konzentrieren. Er fragte ob ich es noch mal versuchen wollte mit der Angst, aber ich hob den Finger nicht und auch mein Unterbewusstsein wollte anscheinend nicht mehr. Ich dachte ja gut ist ja nicht so schlimm, kann ja nicht bei jedem gehen, dass er sich so hineinversetzen kann.
Als er mich von meiner "Trance" zurück geholt hatte, war ich wirklich entspannt. (Ob das wirklich Trance war, bezweifele ich noch.)
Er meinte dann zu mir noch, ja sie wollten das ja gar nicht. Bitte was??? Ich hätte mich ja nicht genug angestreng, so kann das ja auch gar nicht funktionieren. Wenn ich Glück hätte, hätte ich mich wenigstens etwas entspannt und die Angst lässt ein paar Tage nach. Aber wirklich was gebracht hätte das ja jetzt nicht. Weil ich es nicht wollte. -Schock-
Ich saß da und wusste nicht was ich sagen sollte. Ich war kurz vorm heulen. Da sitzt der da und nimmt mir mein letztes bisschen was ich noch hatte. Das letzte bisschen Hoffnung, schon zerstört bevor ich aus der Praxis raus bin. Ich versuchte ruhig zu bleiben und dachte, ja gut wird schon helfen. Er hätte mich doch einfach in dem Glauben lassen können. Vielleicht hätte ich mich danach nicht gleich so schlecht gefühlt. Wir gingen zu meiner Mutter und dort meinte er dann, ich solle ein paar Tage nicht darüber reden und mir mein eigenes Bild machen. Ich dachte erst, der will nur das ich die hälfte nicht mehr weiß. Aber ok ich wollte es versuchen, vielleicht war das so bei ihm und es würde trotzdem helfen. Wir bezahlten und verabschiedeten uns. Ich wusste nicht was ich denken sollte. Klar meine Eltern haben das bezahlt und nicht ich, aber hab ich sie jetzt wirklich schon wieder so enttäuscht. Laut ihm, bin ich ja Schuld, dass die Hypnose nicht geklappt hat. Ich glaube dieser Mann hat keine Ahnung was er da gesagt hat. Einem Menschen, der sich selbst schon alle Vorwürfe macht so etwas auch noch an zuhängen. Eins muss man ihm lassen, er hat sich sehr viel Zeit genommen. Ich war doppelt so lange dort, wie geplant. Insgesamt drei Stunden.
Mama und ich fuhren noch in die Stadt wo ich Hosen kaufen wollte, ich wollte ihr nicht zeigen wie enttäuscht ich bin. Vielleicht ist es ja am nächsten Tag schon besser. Natürlich hatte ich keine Hose bekommen und das Training hatte ich auch versäumt (Aber konnte ich da wirklich schon hin).
Zuhause fragte natürlich der Rest der Familie und ich musste sie damit trösten, dass ich nichts sagen darf. Es viel mir sehr schwer, weil ich wirklich enttäuscht war. Auch meinem Freund sagte ich nichts.
Am nächsten Tag wollte ich etwas machen, ich wollte nicht zuhause sitzen. Ich musste noch bei der Frauenärztin ein Rezept holen. Doch die war in der nächsten kleinen Stadt und im viersten Stock, das schaffte ich nicht alleine. Da fahre ich normal nie hin. Aber ich wollte es versuchen. Zu verlieren hatte ich ja nichts. Ich fuhr über das Dorf (A) um gleich noch Geld zu holen. Die Fahrt war recht ruhig, erst kurz vor der Praxis merkte ich die Unruhe. Ich fuhr auf den Parkplatz und ging direkt rein. Aufzug oder Treppen.... beides scheiße. Naja der Aufzug kam nicht, also ging ich zu den Treppen, hätte ich länger gewartet, wäre ich wahrscheinlich wieder raus gelaufen und hätte es mir anders überlegt. Die vier Stockwerke waren anstrengend, aber ich dachte, wenn ich das geschafft habe. Ich kam in die Praxis und die Arzthelferin wusste schon Bescheid. Sie meinte sie beeilt sich mit dem Rezept. Ich ging noch kurz zur Toilette und lief wieder nach unten. Bloß keine Zeit haben darüber nachzudenken was ich gerade getan habe. Ich ging direkt in die Apotheke, die im Haus der Praxis liegt. Ich kam auch direkt dran und so saß ich schon im Auto, als ich begriff, was ich geschafft hatte. Hatte die Hypnose vielleicht doch geholfen?
Ich fuhr durch die Stadt noch zum Drogeriemarkt, um meiner Mama einige Einkäufe abzunehmen. Ich wollte ihr irgendwie helfen, ihr etwas abnehmen. Doch viel konnte ich nicht tun, da ich wusste was ich braucht. Zurück fuhr ich über das kurze Stück Autobahn. Ich dachte ich war in dem Markt so ruhig, da schaff ich dass auch noch. Außerdem musste ich so nicht wieder durch die volle Stadt. Doch auf der Autobahn wurde mir leicht übel und ich musste mich beruhigen. Möglicherweise hatte ich mich etwas übernommen. Ich war froh zuhause zu sein und auch etwas Stolz. Meine Eltern freuten sich auch darüber, dachte wahrscheinlich die Hypnose hat geholfen.
Mittags entfernte ich den Rest Tapeten in meinem neuen Schlafzimmer als mein Freund mir schrieb, was ich totalen Streit endete. Ich war wirklich sauer auf ihn dabei waren wir am Abend auf ein Geburtstag einer gemeinsamen Freundin eingeladen. Ich wollte aber auch nicht zuhause bleiben, also beschloss ich Abends wenigstens eine Stunden hin zu fahren. Sie wohnt im selben Ort wie mein Freund. Mir ging es ganz gut, wollte das ganze aber nicht ausreizen und blieb nicht lange. Mein Freund fuhr mit mir. Ob er wirklich wollte, oder ob er ein schlechtes Gewissen hatte, weiß ich nicht.
Wir redeten ab Abend kein Wort mehr, auch nicht über unser Streit.
Am nächsten Morgen fuhr er mit in den Baumarkt in der kleinen Stadt. Ich brauchte Tapeten und hätte auch versucht alleine zu fahren, aber da er direkt nach Hause wollte fuhr er mit und ich ihn danach gleich nach Hause.
Die Fahrt war natürlich ohne Probleme, es war auch jemand dabei. Ich weiß nicht ob das alleine auch geklappt hätte.
Als ich wieder zuhause war, half ich meinem Papa in meinem Zimmer beim verputzen.
Am Mittag rief mein Trainer an und fragte ob ich beim Spiel der Damen, grillen könnte.
Ich melde mich nie freiwillig, weil ich Angst habe, mir könnte übel werden und ich muss nach Hause. Ich will ja nicht das jemand dann alleine grillen muss, oder sogar gar niemand da ist. Aber ich sagte zu und wollte es versuchen. Mein Freund fuhr mit raus auf den Sportplatz.
Ich hatte schon auf dem Hinweg totale Bauchschmerzen und hoffte nur sie würden verschwinden.
Das Grillen habe ich dann ganz gut hinter mich bekommen. Nur ab und an war mir leicht übel, was aber schnell verging.
Zuhause aß ich und machte mich fertig, da meine Freundinnen sich zum Cocktails trinken verabredet hatten. Ich war schon lange nicht mehr mit gegangen, da ich mich traute alleine Abends in die kleine Stadt zu fahren. Doch möglichweise ist es nun anders. Ich war etwas nervös als ich los fuhr und heil froh als ich da war. Ich wollte nicht so lange bleiben, aber war froh wenigstens ein wenig mit ihnen zu quatschen. Ich komme ja nicht oft raus, daher erfahre ich auch wenig neues. Nach etwa einer Stunde wurde ich etwas unruhig und wollte lieber gehen solange es mir noch gut ging.
Auf der Heimfahrt war mir dann auch nicht so gut und ich dachte es sei nur die Nachtfahrt. Ich telefonierte mit meinem Freund um mich abzulenken. Zuhause war dann alles wieder ok.
Doch schon Nachts hatte ich immer wieder Bauchschmerzen.
Heute morgen stand ich dann auf und musste meinem Freund leider zum Essen absagen. Seine Eltern hatten uns eingeladen. Allerdings gehen die Sonntags immer um halb 12 essen. Das ist für mich auch viel zu früh zum Mittagessen. Ich hätte es unter normalen Umständen auch versucht, aber da mir die Nacht über nicht gut was und morgens auch noch nicht hunderprozent musste ich schweren Herzens absagen. Ich bin es mitlerweile gewöhnt Leute zu entäuschen, aber noch lange nicht so, dass es mir nichts mehr ausmacht. Ich wusste seine Eltern und er waren sicher enttäuscht und das war wieder mal schwer für mich.
Ich wollte aber am Mittag wenigstens sein Spiel schauen kommen. Doch da musste ich ihn wieder entäuschen. Mir ging es zwischenzeitlich wieder gut, doch eine Stunde vor seinem Spiel wurde mir ständig total übel. Ich weiß nicht warum. Vielleicht die Angst oder vielleicht hatte ich mir auch was eingefangen. Ich weiß nicht. Noch bis um viertel vor 3 dachte ich, ich könnte zu dem Spiel fahren. Ich wollte nur noch schnell etwas essen, umgezogen war ich schon. Doch ich bekam kaum einen Bissen hinunter und mir wurde immer schlechter. Ich traute mich einfach nicht so zum Spiel zu fahren. Das traff mich wieder total schwer. Immer wieder diese Entscheidung, fahr ich hin und riskiere es das mir total übel wird, oder bleib ich zuhause und sehe das Spiel nicht und entäusche ihn. Doch heute sah ich keine möglichkeit zu fahren. Ich war am Boden und heulte und heulte. Noch immer geht es mir schlecht, wegen der Übelkeit und weil ich sauer auf mich selbst bin. Die Übelkeit hat zwar etwas nach gelassen, aber zum fahren war es dann zu spät. Ich wusste auch, sobald ich fahren will, wird es wieder schlimmer. Mein Körper hat mich voll und ganz im Griff.
Die Hypnose hat also nichts geholfen. Der Therapeut bat mich ihm zu schreiben, ob es funktioniert hat. Ich weiß nicht was ich ihm sagen soll. Dass er mir meine letzte Hoffnung genommen hat, dass das alles Humbuk ist was er tut. Ich warte besser noch ein paar Tage ab, bis sich meine Enttäuschung gelegt hat. Angstfrei bin ich nicht, auch wenn die letzten zwei Tage besser waren. Ich glaub ich bin nur so Hoffnungslos, dass ich dachte fahr einfach, du hast keine andere Chance mehr.
Zwei Tage dachte ich wieder, ich hätte vielleicht meinen Körper doch ganz gut im Griff, bis er mir wieder zeigen musste, wer hier der Chef ist. Und ich war wieder schwach. Vielleicht weil ich die letzten Tage zu viel Kraft gebraucht hatte. Ich weiß nur dass ich jetzt wieder an einem Tiefpunkt bin.
Ich weiß auch nicht wie oft ich diese Tiefpunkte noch aushalte. Ich habe das Gefühl jeder Tiefpunkt, jeden Menschen den ich enttäusche, jedes Mal wenn ich zu viel Angst habe aus dem Haus zu gehen... jedes Mal wird ein Stück aus mir raus gerissen. Ich fühle mich schwach, nutzlos, hilflos...
Wie hat der Hypnose Therapeut gemeint, so ein Leben würde er nicht führen wollen. Wie recht er hat. So ein Leben, ist kein Leben. Aber ich bin ja schuld an meiner Situation... so wie an allem andere ... ich bin schuld.
Du hast es probiert und allein darauf kannst du Stolz sein. Bei dem einen funktioniert das, bei dem anderen etwas anderes. Du musst Deinen Weg finden, es gibt noch andere Möglichkeiten. Also, Kopf hoch und lass dich nicht unterkriegen! Wir helfen dir und sind für Dich da.....das weißt du ��
AntwortenLöschenhey ich finde es super stark dass du so über deine angst schreiben kannst :) ich habe auch eine angststörung aber habe leider verpasst mir hilfe zu holen... habe morgen meinen 1. arzt termin seit 3 jahren... ich habe das glück dass ich die probleme wie du sie hast beim autofahren nicht habe (es beruhigt mich eig. mehr wenn ich selber fahre. als beifahrer wird mir oft schlecht) dafür kann ich nichts machen was irgendwie mit termienen zusammen hängt :( kino besuche essenoder trinken gehen... habe immer die angst dass ich mich übergeben muss :( meine besten freunde wissen nichts von meiner angststörung :( hab aber das glück das wenn wir etwas machen wollen es bei mir zuhause machen können darum bleibt der kontakt immer aufrecht:) ich drück dir die daumen und werde deinen blog weiter verfolgen lg Tobi 23 jahre
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