Dienstag, 10. Juni 2014

Mein sonniges Wochenende

Übers Wochenende wollte ich jetzt nicht posten, da hab ich lieber das Wetter genossen.
Aber ich werde jetzt auf jeden Fall einiges nachholen. Es ist nämlich einiges passiert.

Am Freitag Abend sollte ich ja dann noch mein Auto mit Mama aus der Werkstatt abholen. Da mir aber schon bevor wir losfuhren nicht gut war, wollte ich eigentlich lieber zu hause bleiben. Papa meinte beim Abendessen dann auch ob er uns Mama das Auto holen soll und ich dann die Küche mache. Klar war  mir das in dem Moment lieber, aber irgendwas in mir wollte die Möglichkeit wieder ein wenig zu Üben nicht verstreichen lassen. Also fuhr ich doch selbst mit Mama. Schon bei dir Hinfahrt war mir ganz mulmig. Ich hatte das Gefühl mit jedem gefahren Meter wird es schlimmer, als würde meine Mama mich zu einer Prüfung oder einem Bungeejumping Sprung fahren. Total unlogisch, aber ich war halt total nervös und aufgeregt. Als wir dann an der Werkstatt ankamen, wollte ich erst gar nicht in mein Auto, aber mir blieb ja nichts anderes übrig. 
Beim losfahren merkte ich schon, es war keine gute Idee. Ich war so hektisch und unruhig. Aber das fahren an sich war nicht das Problem, ich neige zwar dann leicht zum rasen, fahren dennoch relativ gut. Nur mein Magen und mein Kopf liefen auf Hochtouren. Mir war übel und machte mir so viel Gedanken, was alles passieren könnte. Ich quälte mich aber immer weiter und weiter. Es lies aber auch aus irgendeinem Grund nicht nach. Erst als ich zu hause ankam, war ich endlich wieder entspannt. 

Ich traf noch meine Cousinen mit denen ich am nächsten Tag ein kleines Fotoshooting machen wollte. Wir redeten noch darüber was wir alles vor haben. Durch das Reden war ich nur noch nervöser. Ich wollte den Mädels ja schöne Bilder machen und sie freuten sich auch so darauf. Meine Angst war es, ich könnte sie enttäuschen, wenn mir wieder schlecht wird. 

Die halbe Nacht lag ich wach. Ich konnte kaum schlafen. Immer wieder wurde ich wach und brauchte ewig bis ich wieder einschlafen konnte, bis ich um 7 Uhr am morgen dann aufstand. Ich war so müde als ich mich dann zum Bilder machen fertig machte. Ich frühstückte noch schnell bevor die Mädels dann gegen halb 10 vorbei kamen. Ich sollte ihnen noch die Haare machen. Meine Laune war nicht gerade gut, eigentlich hatte ich in diesem Moment gar keine Lust mehr auf das Shooting. Ich wusste aber selbst, dass das nicht wirklich so war, ich freute mich ja schon seit Tagen darauf. 
Die Bilder machten wir auf einem Grundstück außerhalb des Dorfes, was also nur 2 Minuten Fahrt war. Als wir dann endlich anfingen, war ich auch schon um einiges besser gelaunt. Mir macht es einfach Spaß Bilder zu machen. Fast zwei Stunden standen wir also bei gut 28 Grad auf dem Grundstück und machten Bilder. Da wir meist im Schatten waren, war die Hitze aber nicht weiter schlimm. Erst bei den letzten Bilder merkte ich, dass mir wieder leicht übel war und meine Laune dadurch auch wieder im Keller. Aber ich reiste mich noch etwas zusammen bis wir fertig waren. 

Zu hause schauten wir uns die Bilder dann noch an. Bis die Mädels dann mit meiner Schwester ins Schwimmbad fuhren. Ich konnte am Samstag noch nicht gehen. Da mir dauernd übel war wollte ich lieber Zughause bleiben und mich in den Schatten legen. Und genau das tat ich dann auch, als ich fertig damit war die Bilder zu bearbeiten. Ich schlief etwas, wodurch ich aber eigentlich danach nur noch müder war. 

Am Abend wollte mein Freund auf das Relegationsspiel in seinem Nachbarort. Ich wollte auf der einen Seite auch mit, doch da man wieder mit einer Menge Menschen rechnen konnte, hatte ich noch etwas Bedenken. Dadurch das der Sportplatz nur durch eine schmale Straße erreichbar ist, hatte ich auch Angst, das wir nicht schnell genug wieder Heim kommen würden, wenn mir wieder nicht gut ist. Außerdem wollte er wegen der wenigen Parkplätze schon sehr früh zum Sportplatz. Das alles wäre zu viel für mich. Also fuhren wir das Auto schon eine Stunde vorher zusammen hin und ich fuhr ihn dann wieder nach Hause. Ich fuhr dann noch eine halbe Stunde zu mir und machte mich fertig. Bis zur letzten Minute überlegte ich ob ich wirklich mit soll. Doch ich beschloss, das es eine gute Übung ist und mir ja nichts passieren kann. Seine Mama fuhr uns dann kurz vor Spielbeginn auf den Sportplatz. Mit einer großen Flasche Wasser standen wir dann recht nah am Ausgang bei seinen Freunden. Während des ganzen Spiels hatte ich keine Probleme. Selbst als wir dann bei der Heimfahrt nur stockend den schmalen Weg entlang kamen, war ich entspannt. Das mir das so leicht fallen würde, hätte ich nicht gedacht. 

Am Sonntag fuhren wir Vormittags zu meinem Freund. Wir mussten noch was für die Uni machen. Wir setzten uns also auf der Terrasse in den Schatten und rechneten. Die Hitze machte mir etwas zu schaffen. Mir war auch immernoch leicht übel, möglicherweise auch weil ich relativ spät zu Mittag gegessen hatte. Denn als ich dann meine Honigmelone gegessen hatte, ging es mir auch schon besser. Nach den Aufgaben und dem Essen, legten wir uns noch etwas in den Schatten der Bäume. Es war echt schön im Schatten mit leichtem Wind zu liegen. Gegen Abend fuhren wir dann wieder zu mir, denn wir wollte grillen. Es war ein schöner Tag, auch wenn nicht so viel passiert ist, aber ich glaube genau solche Tage brauche ich einfach zum Kraft tanken. 

Am Montag morgen überlegten wir was wir tun wollen. Es war ja wieder richtig warm gemeldet und am Abend war auch wieder ein Relegationsspiel geplant. Eigentlich das perfekte Wetter für das Schwimmbad, aber ich hatte einfach noch Bedanken wegen meiner Übelkeit und der vielen Mensch dort. Aber was wollte man bei der Hitze sonst machen. Ich wollte es also versuchen. Bis ich mich fertig gemacht hatte war fast halb 1. Wir fuhren dann auch direkt los. Die Fahrt war relativ ruhig. Den Weg sind wir schon ewig nicht mehr gefahren, was mich leicht unruhig machte, aber auf keinen Fall bekam ich richtig Angst. Auch im Schwimmbad war ich total ruhig. Wir hatten einen Sonnenschirm dabei und somit auch einen sicheren Schattenplatz. Wir waren nur zwei Stündchen da, weil mein Freund pünktlich zum Spiel zu hause sein wollte. Mit den anderen waren wir noch kurz im Wasser, was bei dem Wetter echt gut tat. Auf der Heimfahrt war ich richtig froh. Ich hatte es wohl alles im Griff, dass das so einfach wird, habe ich nicht gedacht. 

Am Abend stand aber die nächste Herrausforderung an. Bei der Hitze auf den 10 km weit weg gelegenen Sportplatz. Mein Freund wollte wieder einen Stunde vorher fahren, um einen Platz zu bekommen. Da mir das aber erstens zu lange dort herrum stehen war und zweitens ich so früh noch nicht fertig war, fragt ich meine Mama ob sie mich zu Spielbeginn hinfahren könnte. Mein Freund fuhr also schon mal los und ich machte mich fertig und aß etwas. Ich war etwas am zweifeln ob ich wirklich hinfahren soll. So interessant fand ich das ja nicht, ob war das meine Angst, die mir das vorspielte. Denn das passiert oft. Weil ich mir selbst die Angst wahrscheinlich nicht eingestehen will, macht mein Körper mir vor ich hätte keine Lust darauf. Ich wollte aber das Spiel schon irgendwie sehen. 
Also fuhr mich meine Mama hin. Schon unterwegs war mir total schwindelig und leicht übel. Auf dem Sportplatz wurde es noch schlimmer. Ich schrieb schon Mama sie soll mich doch wiederholen, aber das wollte ich ja eigentlich nicht. Ich quälte mich also noch etwas. Als mir dann Mitte der zweiten Halbzeit richtig übel wurde und ich Panik bekam, konnte ich einfach nicht mehr. Mein Freund wollte ich nicht fragen, der hatte sich so auf das Spiel gefreut und ich wollte nicht das er wegen mir dann den Rest nicht mehr sieht. Also rief ich Mama an sie soll mich doch holen. Ich war wirklich total in Panik. Ich konnte mich eigentlich gar nicht mehr beruhigen, was ich dauernd versuchte. Ich wollte nur noch Heim. Immer wieder war ich den Tränen nah. Als Mama endlich anrief, dass sie gleich da ist machte ich mich auf den Weg ans Auto. Ich hetzte weg Waldweg entlang bis ich endlich im Auto saß. Dort war ich etwas ruhiger, aber immernoch leicht übel. Ich war in dem Moment aber auch enttäuscht von mir selbst. Ich hatte es doch nicht geschafft und noch dazu musste meine Mama wegen mir extra noch mal kommen. Das Spiel wäre noch 15 Minuten gegangen, aber ich hätte das nicht mehr ausgehalten. Das machte mich leicht sauer auf mich selbst.
Zu hause ging es mir viel besser. Ich legte mich noch kurz in den Garten und schlief fast ein, da ich auf dem Sportplatz eine Tablette gegen die Übelkeit genommen hatte, die mich jetzt müde machte. 

Als mein Freund kam merkte er auch direkt das etwas nicht stimmt. Ich war einfach total schlecht gelaunt weil ich es nicht geschafft hatte und tot müde von der Tablette. 

Heute morgen war meine Laune etwas besser. Ich wollte heute wenigstens eine kleine Fahrt machen, auch wenn ich merkte das ich selbst vor der Fahrt schon Angst hatte. Obwohl das vor ein paar Tagen kein Problem war. Ich durfte jetzt einfach nicht die Angst wieder gewinnen lassen. Ich hatte jetzt nur eine kleine Niederlage, die durfte mich den Rest jetzt nicht einfach vergessen lassen. Das fällt mir aber sehr schwer. Ich sehe oft nur das Negative. Meine fünfminütige Fahrt in das nächste Dorf um eine Honigmelone zu kaufen war etwas unruhig. Mein Bauch grummelte und ich bekam "Schnappatmung" doch ich fuhr weiter. Im Supermarkt angekommen, krallte ich mir die erst Honigmelone und stellte mich direkt an die lange Schlange an der Kasse an. Das Warten machte mich wahrsinnig. Es fiel mir so schwer ruhig zu bleiben. Als ich dann endlich bezahlt hatte, war ich schlagartig wieder total entspannt. Im Auto beschloss ich also einen kleinen Umweg über das nächste Dorf zu fahren. Als ich erst mal unterwegs war, dachte ich mir immer wieder, die Angst darf einfach nicht gewinnen. Also fuhr ich nicht den Umweg wieder zurück sondern fuhr noch ein Ort weiter. Das sind zwar nur etwa 10 km von uns entfernt, aber ich bin die Strecke seit der Angst noch nicht alleine gefahren. Unterwegs wurde ich wieder unruhig und dachte es währe ein Fehler so weit zu fahren. Aber ich wollte einfach nicht wieder umdrehen. Ich fuhr ins Dorf und drehte dort, dann machte ich mich wieder auf den Heimweg. Unterwegs ging ich noch kurz auf die Bank und dann fuhr ich nach Hause. Ich hatte es geschafft. Heute morgen wollte ich noch zu hause sitzen bleiben und jetzt habe ich es doch so weit geschafft. 

Die Angst darf mein Leben einfach nicht bestimmen. Das ist nicht einfach und wird mir auch nicht immer gelingen, aber solange ich es immer wieder versuche, kann es nur irgendwann besser werden. 

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