Mittwoch, 30. Juli 2014

(Kurzer) Wochenrückblick

Di:
Ich hatte einen Termin bei meiner Psychologin, so ich ganz stolz von meinem Erfolg bei der Ikea berichtete. Danach fuhren wir das Ikea Schränkchen bei meiner Schwester vorbei und ich baute es gleich auf. Da wir dann sowieso in der Stadt waren, wollten wir noch im Baumarkt nach einen Bild für mein Zimmer schauen. Da meine Schwester auch noch eins suchte, ging sie mit. Leider hatten wir nach zwei Baumärkten immer noch kein Bild, aber wir fuhren dann auch heim. Es war auch genug für den Tag. Die Ikea steckte mir noch in den Knochen und ich hatte ja noch eine Herrausforderung vor mir. Am Abend fuhr ich nach dem Essen noch zu meinem Freund und übernachtete da. Wieder ein Schritt weiter. Es war nicht einfach, aber ich weiß wie wichtig es für ihn ist, daher habe ich mich zusammengerissen. 

Mi:
 vormittags haben wir bei meinem Freund für die nächste Klausur gelernt. Mittags sind wir in die Stadt gefahren. Und Abends haben wir bei ihm Rasen gemäht. Alles in allem ein ruhiger Tag, im Gegensatz zu den letzten zwei.

Do:
War nicht so spektakulär. Ich hatte das Training abgesagt, weil mir gar nicht gut war. Damit ich aber nicht ganz ohne Bewegung den Tag verbrachte, bin ich wenigstens am Abend drei km gejoggt. Ich war überrascht, dass ich die durchgehalten habe. 

Fr:
Am Abend hatte mein Freund ein Fußballspiel in einem Ort der etwa zwanzig Minuten entfernt liegt, wo ich aber noch nicht war. Da ich aber unbedingt das Spiel schauen wollte, fuhr ich am Mittag mit meinem Freund schon mal zu dem Sportplatz. Ich wollte die Strecke mal vorher gefahren sein, so war mir die Strecke wenigstens vertrauter. Doch bevor ich am Abend los sollte, war mir gar nicht wohl. Ich hatte Angst. Mir war es aber so wichtig bei dem Spiel dabei zu sein, ich wollte auch mal wieder für meinen Freund da sein. Ich entschied es wenigstens zu versuchen. Auf halber Strecke wollte ich schon fast umdrehen, als eine Freundin schrieb, ob ich auch noch zum Sportplatz komme. Ich konnte jetzt einfach keinen Rückzieher machen. Das musste ich jetzt versuchen, für ihn. Ich schrieb, das ich glich da sei, es aber nicht klar ist, wie lange ich bleibe. So hatte ich schon mal vorgebaut, wenn ich es nicht mehr aushalten würde. Total unruhig stand ich dann also am Spielfeldrand und versuchte das Lächelnzu halten. Doch eigentlich war mir eher zu heulen zu Mute, was ich ja aber keinem zeigen wollte. Erst nach einiger Zeit fing ich an zu entspannen. Zwar hatte ich ständig Phasen in denen ich dachte, ich fahre besser nach Hause, aber ich versuchte sie zu überstehen. So schaffte ich es das Spiel zu überstehen. Erst wollte ich schon zur Halbzeit gehen, doch irgendwann war der Wille da, bis zum Schluss zu bleiben. Am Ende des Spiels fuhr ich dann aber auch direkt. Und wieder bekam ich Panik. Ich dachte ich schaffe das niemals nach Hause. Ich rettete mich von Ort zu Ort, trieb mich immer wieder an. Einfach weiter fahren, ich war doch schon auf dem Heimweg,aber mir ging es echt übel. Erst als ich unser Ortsschild sah, fiel die Anspannung ab. Auch wenn es mir sehr schwer fiel, überwiegte das Glück. Auch wenn es nicht so optimal lief, ich war für meinen Freund da, ich habe mal wieder ein Spiel von ihm gesehen. Freude pur.

Sa: 
Wieder ein unspektakulärer Tag. Hauptsächlich habe ich mit meinem Freund für die Klausur gelernt, bei ihm.

So:
Wieder stand ein Fußballspiel statt. Das nächste Rundenspiel des Tuniers vom Freitag. Diesmal gegen die Mannschaft aus meinem Ort. Das wollte ich unbedingt sehen. Ich hatte die Hoffnung meine Schwester würde vielleicht mitgehen, aber die hatte andere Pläne. Also musste ich die Strecke wieder alleine fahren. Mir war schon mulmig, da die letzte Fahrt ja auch nicht reibungslos lief. Die Hinfahrt war auch sehr unruhig, das Spiel an sich aber sehr entspannt. Es war sehr heiß. Ich hatte schon Angst ich bekomme einen Sonnenstich, von Schatten aber weit und breit keine Spur. Als wir dann nach dem Spiel mit den Spielern zusammen endlich im Schatten saßen ging es mir auch wieder gut. Ich hätte noch stundenlang dort sitzen können und von Angst erst mal keine Spur. Doch als ich heim fuhr war ich froh, dass ich meinen Cousin mitgenommen hatte. Er lenkte mich ab und ich war nicht so alleine. Wie ein Spiel, dass ich sehen konnte :)
Das ist eines der Dinge die mir am meisten ausmachen. Das ich die Spiele meines Freundes nicht alle sehen kann. Das ich nicht immer, wie die anderen "Spielerfrauen", an der Seite stehen kann und für ihn da sein kann. Dabei würde ich so gerne ihm auch etwas dafür zurück geben, dass er auch immer für mich da ist. 

Mo: 

(Da weiß ich gar nicht mehr was ich getan habe :D kann nicht so spannend gewesen sein )
Abends war ich im Training. Doch mir ging es nicht sehr gut. Ich bat mein Freund mit zu gehen, für alle Fälle. Er war nicht sehr begeistert, aber ohne ihn hätte doch das nie Mals geschafft. Schon nach den ersten Übungen wurde mir übel und ich dachte ich kann nicht weiter machen. Nur mit dem Gedanken daran, dass mein Freund da ist und mich nach Hause fährt, wenn es nicht mehr geht, konnte ich weiter machen. Er ist ja da, mir kann nichts passieren. Damit rettet ich mich von Übung zu Übung. Und ich hatte es tatsächlich geschafft. Ich habe keine Übung ausgesetzt und bis zum Schluss mit gemacht. Das hatte ich alles meinem Freund zu verdanken. Wenn er nicht da gewesen wäre, wäre ich nach zehn Minuten gegangen. Doch ich hatte es geschafft und darauf war ich so stolz.

Di:
Am Dienstag war mein Schlechte-Laune-Tag. Ich wusste gar nichts mit mir anzufangen. Mein Freund und meine Eltern waren arbeiten. Ich hatte solche Langeweile. Als ich mit dem Hund laufen war, bin ich noch bei meiner Oma und meinem Opa vorbeigelaufen. Da ist immer jemand zuhause und dann kann ich mit ihnen quatschen und fühle mich nicht so alleine. Meine Mama hat mich angerufen, dass sie mit meiner Schwester in den Elektromarkt in der Stadt geht. Der liegtan der Kreuzung am Anfang der Stadt zu der ich letztens gekommen bin. Ich beschloss es zu versuchen, ich wollte alleine dort hinfahren. Dort wäre ja dann meine Mama und meine Schwester, ein Versuch war es wert. 
Die Fahrt war alles, aber nicht einfach. Schon am Weiher wurde mir übel und ich wäre am liebsten umgedreht, aber ich kämpfte mich Meter um Meter weiter. Und das war wirklich ein Kampf. Als ich endlich auf dem Parkplatz stand bei meiner Mama war ich so erleichtert. Doch noch konnte ich nicht entspannen. Im Markt merkte ich wie ich hektisch von Regal zu Regal hetzte. Erst als ich merkte wir hatten das was weshalb wir da waren und alles weiter ist nicht mehr unbedingt nötig, wurde ich ruhiger. Wir schauten noch nach DVD's und Handyhüllen, das war dann gar kein Problem mehr. Am Auto überlegten wir dann, ob wir noch etwas unternehmen. Erst da wurde mir bewusst, ich muss ja jetzt alleine nach Hause. Ohje. Aber das war dann auch kein Problem mehr. Relativ entspannt fuhr ich dann am Weiher vorbei wieder nach Hause. Alleine :) was für ein Erfolg. 
Abends waren mein Freund und ich auf ein Geburtstag eingeladen. Ich wollte nicht wieder absagen, also versuchte ich es. Wir wollten danach bei meinem Freund übernachten, daher stellte ich mein Zeug bei ihm ab und räumte mein Essen in den Kühlschrank. Natürlich musste mir dann die Sahne herausfallen und einmal quer über den Kücheboden und meine Schuhe verteilen. Der Abend hatte ja schon mal gut angefangen. Auch auf dem Geburtstag ging es mir gar nicht gut. Mir war übel und am liebsten währe ich heim in mein Bett, aber ich wollte es ja versuchen, also riss ich mich noch etwas zusammen. Es war dann auch ok. Ich fühlte mich jetzt nicht pudelwohl, aber das hatte vielleicht auch damit zu tun,dass ich noch auswärts schlief. Ich brauchte abends lange bis ich eingeschlafen bin und wurde auch öfters nachts wach. Aber ich wusste ja für wen ich das alles durchstand. Mein Freund schlief dauernd bei mir, da wollte ich wenigstens ab und zu mich zusammenreißen und auch bei ihm übernachten.

Mi: 
Den Mittwoch verbrachten wir bei meinem Freund. Am Vormittag lernten wir. Mir war es den ganzen Tag schon nicht gut und ich war auch schlecht gelaunt, aber nach Hause wollte ich auch nicht, da wäre ich nur alleine gewesen, deshalb blieb ich. 
Nachmittags schauten wir einen Film und ich hatte die ganze Zeit solchen Hunger, doch ich wollte erst den Film fertig schauen. Nach dem Film war mir dann übel und ich war echt kurz davor nach Hause zu gehen. Aber mein Körper sollte einfach nicht immer darüber entscheiden, wann ich nach Hause gehe. Ich war sauer. Sauer auf meinen Körper und auf meine Angst. Ich wollte doch einen normalen Tag bei meinem Freund verbringen, ohne Angst. Erst als ich mich wieder beruhigt hatte, aß ich ein Brot und konnte auch noch eine Zeit lang bei ihm bleiben. Gegen Abend fuhr ich dann nach Hause, weil ich es wollte und nicht weil mein Körper mich dazu zwang.

Do:
Heute hatte ich echt schlechte Laune. Eigentlich war der Morgen ganz normal. duschen, frühstücken mit dem Hund Gassi gehen. Doch schon da fingen meine Bauchschmerzen an. Immer wieder war mir übel und mein Bauch tat weh. Das schlug ganz schön auf die Laune. Am Mittag war dann ganz am Boden. Heulend ärgerte ich mich über alles. Darüber dass ich kein Ausweg aus meiner Angst sehe. Darüber dass ich immer ein schlechtes Gewissen habe, weil ich allen anderen manchmal mit meiner Angst das Leben schwer mache. Sie können ja nichts dafür, sie haben ja nicht die Angst und dennoch brauche ich sie dauernd. Immer muss jemand für mich da sein, muss mir helfen. Und ich kann nichts zurück geben. Ich ärgerte mich darüber dass ich zu nichts beitragen konnte und nur unproduktiv bin. Darüber das andere eingeschränkt sind, nur wegen mir. Darüber dass mein Freund alle für mich macht, immer für mich da ist, aber ich nicht geben kann. Dass ich meine Freunde immer mehr verliere durch die Angst und dass das Fußball spielen eigentlich gar keine Sinn mehr für mich hat. Ich kann eh nicht für meine Mannschaft da sein. Ich komme unregelmäßig ins Training und wenn, dann bin ich nicht sehr belastbar. Wer weiß ob ich überhaupt die Heimspiele spielen kann. Ich sag ja ich kann zu nichts beitragen. Das alles machte mich einfach wahnsinnig. Manchmal kommt dann einfach alles zusammen und so war es heute. Ich fühlte mich einfach unnütz. Ich war der, der dafür da war, anderen das Leben schwer zu machen. Die, die ständig meckert. Mit mir konnte man zur Zeit keine schönen Sachen verbinden. Ich fühlte mich als schlechte Freundin, Tochter, Schwester ... Ich fühlte mich einfach schlecht.

Ich brauchte lange bis ich aus meinem tiefen Loch heraus kam. (Wobei bin ich da wirklich raus, ich glaube ich stecke da immer drin, nur kann ich es manchmal besser verdrängen.)
Am Mittag kam meine Cousine vorbei. Ich machte ihr die Nägel (mein neues Hobby :D) und wie erzählten ein wenig. Ich war froh nicht alleine zu sein. Mein Freund musste Holz machen gehen und meine Eltern waren bei meiner Schwester. Meine Bauchschmerzen quälten mich doch sehr, aber das erzählen und lackieren lenkten mich ab. Alleine wäre ich aus meinem Loche heute wohl nicht heraus bekommen.


Die letzen zwei Wochen ist viel passiert. Es gab einige Erfolge. Die Ikea, alleine zweimal zum Spiel meines Freundes, das Training trotz Übelkeit, alleine zum Elektromarkt ... 
Trotzallem falle ich dann immer wieder in ein tiefes Loch. Ich möchte mich da nicht immer Tage lang herunterziehen lassen, aber es kostet sehr viel Kraft immer wieder aufzustehen. Wenn einem immer wieder bewusst wird, wie diese Angst nicht nur mein mein Leben, sondern auch das Leben derer die ich liebe, verändert hat, ist das hart für mich. Alleine schaffe ich das wohl nicht, aber ich habe zum Glück eine Familie und einen Freund, die immer für mich da sind. Es tut nur weh zu sehen, wenn auch sie darunter leiden müssen. Ich wünschte, ich könnte ihnen das alles ersparen.

Mein Ikea-Besuch

So damit das jetzt nicht zu viel wird, mache ich zwei Einträge daraus.
Ich bin ich letzter Zeit endlich wieder öfter unterwegs, daher bleibt das Schreiben immer wieder auf der Strecke. Ich berichte euch auch nur noch über das wichtigste ;)

Das letzte ma habe ich ja erzählt das wir mittags in die Ikea wollen. 
Als ich die Nachrricht von meiner Mama bekam, dass wir wirklich fahren, war ich schon tierisch nervös.
Ich habe direkt angefangen mich fertig zu machen und alles zu richten, Vorallem auch um mich abzulenken. 
Als meine Mama endlich von der Arbeit kam, war ich schon Mega aufgeregt. Ich wollte da echt sooo gerne hin, aber ich hatte Angst zu versagen. Also hieß es "arschbacken zusammenpetzen" :D

Gegen halb zwei machten wir uns also auf den Weg. Die Strecke war mir gut bekannt. Ich bin sie während meines BA Studiums ständig gefahren. Was meine Nervosität aber wenig minderte. Eine Stunde Fahrt auf der Autobahn lag also vor mir. Im Kopf noch mal schnell durchgehen ob man an alles gedacht hat. Da ich wegen der Unverträglichkeit ja nichts dort essen kann, hatte ich mir eine Pizza zuhause gebacken und wollte die dann dort kalt essen. Aber an Essen wollte ich noch gar nicht denken. Mir war so mulmig und nach einer halben Stunde etwa merkte ich das ich immer unruhiger wurde. Mit jedem Meter den wir fuhren, wollte ich noch eher nach Hause. Ich war wirklich schon kurz vorm aufgeben, als man von weitem das Ikea Schild sah. Jetzt umzudrehen wäre ja total doof, so nah am Ziel. Also tief durchatmen, die letzten Meter würde ich schon noch hinter mich bringen können. Als wir dann auf dem Parkplatz fuhren, wusste ich gar nicht ob ich mich freuen soll oder weinen. Einerseits war ich so happy das ich es wirklich geschafft habe, andererseits hatte ich aber auch extrem Angst und war mich nicht sicher, ob ich das Gefühl der Enge dort drin jetzt aushalten kann. Mir war echt leicht übel, ich wollte es aber unbedingt versuchen. Ich versuchte mich zu beruhigen und ging zu aller erst mal auf die Toilette. Als wir dann in den Austellungsräumen anfingen zu schauen, entspannte ich mich immer mehr. Nur ab und zu kam das ungute Gefühl wieder herauf. Dann war eben Ablenkung angesagt, davon gibt es in der Ikea ja aber genug. 

Durch die Ausstellungen waren wir recht schnell durch und ich war überrascht wie gut ich bis jetzt damit umgehen konnte. Also war es erst mal Zeit für einen Essenspause. Trotz mulmigen Gefühl konnte ich etwas essen. Ich war wirklich froh, hatte aber immernoch im Hinterkopf das wir ja nicht fertig waren. Also ging es nach einer kurzen Pause weiter in den Kaufhallen. Da ist man ja eigentlich noch mehr abgelenkt. Lauter Kleinigkeiten nach denen man schauen kann. Etwas enttäuscht war ich allerdings. Da ich bald ein zweites Zimmer dazubekomme, wollen mein Freund und ich uns ein Wohnzimmer einrichten. Die großen Möbel hatten noch etwas Zeit, weil erst einmal einiges umgebaut werden muss, aber Dekokram wollte ich jetzt schon holen. Doch alles was ich mir vorher überlegt hatte, war nicht da. Kein Vorhang, keine Kissen, kein Bild, dass mir gefiel. Ich war etwas enttäuscht und tröstete mich mit ein paar Kleinigkeiten, die zwar nicht notwendig waren, aber ich wollte ja auch nicht mit leeren Händen wieder gehen. 
Kurz vor der Lagerhalle, meldete sich mein Papa. Wir sollten noch nach Schranktüren bei den Küchen nachschauen. Hieß also, noch mal nach oben. Ich hatte etwas bedenken, ob ich das noch schaffe. Wir waren ja so kurz vor dem Ausgang und jetzt noch mal zurück. Aber jetzt waren wir ja da. Also noch mal nach oben. Es war auch eingentlich nicht so schlimm. Aber ich war froh, dass wir es dann jetzt fast geschafft hatten. 
Wir wollten noch in die "Fundgube". Als wir da rein kamen, sah ich eine so tolle Couch. Sie hatte keine den Bezug, den ich so klasse fand und die Maße waren perfekt. Und sie war 120€ günstiger. Sie war perfekt. Aber saßen uns und überlegten erst einmal. Ich wollte sie unbedingt haben und auch meine Mama fand sie sehr gut. Leider hatten wir nur mein kleines Auto dabei. Wir hatten Angst die könnte nicht hineinpassen. Wir überlegten lange. Ich merkte auch dass ich immer unruhiger wurde. Es war auch schon 6 Uhr. Wir gingen noch kurz ans Auto und wollten nachmessen, ob sie vielleicht doch hineinpasst. Es war sehr knapp und müsste wenn etwas überstehen. Wir saßen drinnen noch lange auf der Couch und überlegten. Papa bot uns an, wenn sie nicht passt, kommt er mit dem großen Auto.
Das würde aber bedeuten, ich müsste eine Stunde warten bis er da ist. Ich hatte Angst, dass ich das nicht schaffen würde. 
Die Couch war aber so klasse. Wir kauften sie. Ich wurde unruhiger. Nach einer weiteren halben Stunde hatten wir die Couch dann endlich in meinem Miniauto. Ich musste noch mal rein Spanngurte holen, aber dann konnten wir endlich nach Hause. Etwas eingeengt im Auto zu sitzen war nicht sehr angenehm. Die Stunde war echt nicht einfach. Ich war so froh, als wir von der Autobahn abfuhren. Zuhause war ich überglücklich. Ich hatte es geschafft. Niemals hätte ich gedacht, dass ich das so lange durchhalte und dann hatte ich auch noch eine super Couch. 
Ich war total erschöpft und glücklich. 

Wir wollen bald noch mal hin, da wir wegen dem Umbau noch einiges brauchen. Aber wird es dann wieder so einfach sein? Wenn es einmal geklappt hat, heißt das nicht automatisch, dass das noch einmal klappt.

Montag, 21. Juli 2014

Eine warme Woche

In der letzten Woche war ja echt noch super Wetter. 
Am Montag war ich ja mit meiner Mama bei der Therapeutin. 
Am Abend hatte ich Training. Das erste für mich nach der Sommerpause. In. Der letzten Woche habe ich immer eine Ausrede gefunden warum ich nicht gegangen bin, aber solangsam wollte ich ja auch wieder anfangen. Also fuhr ich zusammen mit einer Freundin ins Training. Ich war total unmotiviert und hatte Angst was mich erwartet. Was wenn ich zu viel mache und mir übel wird von der Anstrengung?
Ich spiele ja gerne Fußball, aber es macht mir auch eine riesen Angst. Wir waren erst joggen und ich dachte schon das wäre zuviel. Was wenn ich den Weg nicht mehr zurück komme oder mir unterwegs übel wird. Ich konnte diese Fragen einfach nicht abstellen. Auch später bei den Sprints suchte ich nach Ausreden, aber mein Trainer ließ nicht locker und ich sollte es probieren. Zum Schluss war ich froh, dass ich alles durchgehalten habe, aber Angst macht es mir immer wieder.

Am Dienstag wollte ich wieder meine Übungsfahrten in Angriff nehmen. Als ich aber den TV anschaltete sah ich die Begrüßung der Natinalmannschaft. Das das so lange dauert wusste ich j a nicht. Zwischendurch bin ich schnell mit dem Hund laufen gegangen. Wahrscheinlich hätte ich noch irgendwo hinfahren können, aber ich dachte es würde jeden Moment anfangen und das wollte ich nicht verpassen. Also schwebte ich es weiter nach hinten und wollte eventuelle am Abend fahren. 
Doch am Abend hatte meine Tante Geburtstag, also wurde daraus auch nichts mehr.

Am Mittwoch morgen wollte ich dann aber endlich mal los. Mein Freund war zuhause und ich schickte ihn mit dem Hund los, um gleich meine Übungsfahrten zu machen.
Anfangs wollte ich nur an den Weiher maximal bis zum nächsten Ort (C). Aber wie das immer so ist.
Selbst im Ort hinter dem See war ich noch sehr ruhig. Solangsam gewöhne ich mich daran dort rum zu fahren. Ich dachte dann kann ich auch noch etwas weiter Richtung Stadt fahren. Das letzte ma habe ich es ja zur Kreuzung kurz vor der Stadt geschafft ( am großen Markt) doch die Strecke zog sich ewig und ging durch den Wald. Schon als ich aus dem Dorf raus fuhr wurde mir mulmiger. Aber immernoch so das ich es locker ertragen konnte. Mein Kopf schrie "fahr zurück" doch mein Fuß bewegte sich nicht vom Gas. Nach dem "Augen zu und durch" Prinzip (meine Augen waren natürlich offen, auch wenn ich mich nicht wirklich mehr auf alles andere konzentrieren konnte) stand ich also plötzlich wieder an der Kreuzung. Doch wie wollte ich wieder zurück. Während in meinem Kopf ein panischer Gedanke den nächsten jagt, hat mein Körper wohl gelernt Kurzschlussreaktionen zu folgen. 
Ich hatte noch nicht meinen Gedanken fort geführt, schon sah ich mich an der Kreuzung abbiegen und eine ganz neue Strecke fahren. Es ist nicht so,dass ich die Strecke gar nicht kenne, wir fahren sie ständig. Aber alleine war ich da noch nie langgefahren. Und schon ging es in meinem Kopf los. "Oh nein das war die falsche Entscheidung, ich dreh besser wieder um" "Nein nicht umdrehen, jetzt bist du schon so weit gekommen und diese Strecke führt schneller wieder an den Weiher" " Ich bin diese Strecke aber noch nie alleine gefahren" "Wenn du jetzt umdrehst, ist es weiter, wie wenn du jetzt einfach weiter fährt, also tief ein und aus atmen".
Und genau an diesem Gedanken hangelte ich mich dann die Strecke (D) entlang. Mir ging es echt mies du ich hatte unglaubliche Panik, doch ich wollte es auch schaffen. Ich könnte keinem mehr sagen, was genau auf der Strecke war, ob mir Autos entgegenkamen oder sonstiges. Mein Gehirn war nur noch mit Alarmglocken beschäftigt. Manchmal ist es das etwas gruselig, ich bin ja schon froh das ich noch wusste, wo ich lang gefahren bin. Am Weiher entspannte sich mein Körper dann langsam wieder. Doch Gedanke "schnell nach Hause bevor noch etwas schief geht " blieb. Ich freute mich zuhause echt riesig, auch wenn ich dass dann nicht zeige. Ich kann mich nicht so über Sachen äußerlich freuen, konnte ich noch nie. Am Mittag legten wir uns in den Garten. Am Abend hatte mein Freund ein Spiel, was meine Laune ganz schön in den Keller zog. Ich konnte nicht mit, weil ich nicht alleine soweit schaffen würde und mich auch keiner meiner Familie begleiten konnte. In solchen Momenten sind die Glücksgefühle vom Morgen total vergessen. Ich kann nicht für meinen Freund da sein wenn er spielt, aber genau das verlange ich auch immer wieder von ihm. Ich fühlte mich als schlechte Freundin. Für ihn ist das wahrscheinlich weniger schlimm als für mich, aber das solche "normalen" Dinge einfach noch nicht gehen, machen mir es am schwersten und dann mache ich mir vorwürfe.
Als dann noch die Freundin eines anderen Spielers fragte ob ich komme, war es ganz vorbei. Sie kann auf alle Spiele gehen und ich muss mir ausreden einfallen lassen, warum ich wieder nicht da bin. Schlechte Freundin!

Am Donnerstag morgen machten mein Freund uns früh auf den Weg. Es gab eine Neueröffnung in unserer Nähe und wir wollte früh da sein um nicht all zu lange zu warten. Die 30 Minuten Fahrt waren nicht leicht für mich, was ich mir aber nicht anmerken lassen wollte. Nachdem ich gestern schon eine schlechte Freundin war, wollte ich das es heute so normal wie möglich wird. Aber die Strecke fahre ich nicht oft und ist außerdem eine Autobahn, die ich normalerweise meide. Dann überholte uns auch noch eine Bekannte und mein Freund versuchte auch noch mitzuhalten. Da wurde es mir dann zu viel, schon vorher war mir leicht flau im Magen und ich war total unruhig, aber anscheinend versteckte ich es gut, mein Freund merkte mal nichts. Als er dann zu sehr aufs Gas trat, machte ich nur eine Bemerkung, dass er sie ja sowieso nicht einholen könne und wir doch Zeit hätten. Ich wollte nicht sagen, wie schlimm es für mich ist und es wirkte auch ein wenig. Er fuhr etwas langsamer und ich konnte auch die ersten Schilder schon stehen. Langsam Atmen, gleich ist es geschafft. 
Als wir auf dem Parkplatz ankamen merkten wir schon das es relativ viel ist für diese Uhrzeit. Am Geschäft angekommen sahen wir auch dann wieso. Eine riesige Schlange stand davor. Wir hätten mindestens zwei Stunden warten müssen, da nicht alle gleichzeitig rein konnten, sondern immer mal wieder welche rein durften. Ich dachte schon das wars, als wir drei bekannte von uns in der Reihe stehen sahen. Wir stellten uns dazu und da keiner meckerte blieben wir stehen. Warten ist für mich ja der absolute Horror. Ich stand in dieser Schlange und wollte eigentlich nur weg, aber auch irgendwie in den Laden rein. Jetzt waren wir schon mal da. Ich versuchte mich abzulenken und redete mit den andern um mir nichts anmerken zu lassen, aber das war nicht gerade leicht für mich. Nach einer viertel Stunde Verspätung ging die Tür dann endlich auf und mir dem zweiten Schwung konnten wir gleich hinein. Erst blieb mein Freund bei mir, worüber ich echt froh war bei der Masse, aber ich wollte ja heute normal sein und sagte er könne ruhig nach seinen Sachen suchen. Ich hetzte mich von Stange zu Stange und hatte auch schnell ein paar Sachen zusammen. All so genau konnte ich nicht schauen, weil durch die Menschenmasse meine Panik auch stieg. Ich war einigermaßen durch und suchte bei den Herren meinen Freund, natürlich ohne mir etwas anmerken zu lassen. Wir schauten zusammen noch über die Herrenabteilung. Dann das nächste Problem, meterlange Schlange vor der Umkleide. Zum Glück hatte ich keine Hosen zum probieren und konnte einfach alles über mein Top anprobieren. Einziger Nachteil, ich hatte keinen Spiegel und mein Freund und ein Bekannter sagten ob es mir steht oder nicht. Als wir endlich fertig waren und uns anstellten, war die meterlange Schlange von der Kabine nun an der Kasse. Ich dachte aber so lange kann das nicht dauern. Als wir aber nach zwanzig. Minuten noch genau am selben Platz standen, wurde ich schon ungeduldiger. Die vielen Menschen, die Hitze und das warten waren zu viel für mich. Ich konnte meine Panik nicht mehr verstecken, ich hatte das Gefühl ich brauche Hilfe. Immer wieder musste ich tief durchatmen und hielt die Hand meines Freundes. Meistens drücke ich dann auf der herum, wenn ich unruhig werden. Er war aber selbst auch genervt von der Warterei und wurde eher motzig. Aber ich wusste einfach nicht mehr weiter. Er sagte ich solle mal kurz an die Luft gehen. Das machte ich auch, natürlich konnte ich nicht ewig draußen stehen, sonst wäre ich vielleicht nicht mehr rein gekommen. Ich trank einen schluck Wasser und ging wieder hinein. Doch als wir immernoch warten mussten, wusste ich nicht mehr weiter. Ich wurde immer hektischer und konnte mich nur kaum beruhigen. Erst als ich merkte das es nicht mehr lange dauert war ich entspannter. Bei Fremden lasse ich mir eigentlich nie etwas anmerken, daher war ich auch die Ruhe in Person als ich an der Kasse bezahlte. 
Ich kann euch gar nicht sagen wie froh war, als ich aus dem Laden raus war. Aber ich hatte es geschafft. Wir gingen noch kurz in ein anderes Geschäft, waren aber beide total geschaffen von der Warterei, also fuhren wir dann schon nach Hause. 
Zuhause beschlossen wir noch in Schwimmbad zu fahren. Ich aß noch etwas und wir packten die Sachen. Die Fahrt zum Schwimmbad war auch nicht sehr entspannt für mich. Es ist ebenfalls eine Strecke die wir nicht oft fahren, aber auch da versuchte ich mir nichts anmerken zu lassen. Wir waren auch nicht all so lange im Schwimmbad, denn am Abend hatte ich noch Traininig. Also nach dem Schwimmbad direkt nach Hause umziehen, Tasche packen und ab ins Training. Ich war wieder total unmotiviert und hatte immer noch Muskelkater vom Montag. Aber ich ging trotzdem. Ich sagte ich müsse eine halbe Stunde früher gehen, weil ich wusste bei der Hitze konnte ich keine ein einhalb Stunden aushalten. Was zum Schluss auch die richtige Entscheidung war. Ich war nach den ganzen Sprints so platt, dass ich kaum mehr ans Auto kam. 
Zuhause wollte ich mich nur noch hinlegen, was für ein anstrengender Tag. Den ganzen Tag unterwegs und eine Überwindung nach der anderen. War ich froh, dass ich das geschafft hatte.

Am Freitag fuhren wir am Mittag auch noch mal ins Schwimmbad. Zwei Bekannte wollten mitfahren, aber ich bat darum, dass mein Freund und ich alleine fahren. Mir ist das immer am liebsten, weil ich in nie weiß ob ich es durchhalte und dann nicht möchte, dass sie wegen mir nach Hause müssen. Aber erkläre, dass mal einem. Es war schön im Schwimmbad, auch wenn mir nicht so super gut war. Die. Hitze macht mir doch zu schaffen. Am Nachmittag fuhren wir zu meinem Freund, weil der dann normal noch Training hätte, das aber ausgefallen ist. Ich fuhr dann nach hause.

Am Samstag hatten wir gar nichts geplant. Mein Feund war am Vormittag im Wald und ich frühstückte mit meiner Familie spät. Am Mittag fuhr ich dann zu ihm und wir legten uns in den Garten. Es war so heiß, da konnte man sowieso nicht viel tun. 

Am Sonntag war Sportfest in einem Nachbarort (B) von uns, wo mein Freund auch bei einem Tunier mitspielte, wie auch der Verein aus meinem Dorf. Mein Dorf hatte das erste Spiel um 3 daher fuhr ich noch vor meinem Freund hin. Ich hatte allerdings bedenken ob ich es aushalten würde bis mein Freud spielt. Ich wollte aber auch meine beiden Cousins spielen sehen. Es war total schwül. Das Spiel meiner Cousins schaute ich mit meinem Opa und meinen Onkel. Ich war noch relativ ruhig, nur wenn ich daran dachte, dass ich noch drei Stunden da bleiben "musste" wurde ich unruhig. Zum Spiel meines. Freundes stellte ich mich dann zu den Ersatzspielern. Ich wollte für mein Freund da sein. Jetzt hatte ich die Möglichkeit mal wieder ein Spiel von ihm zu schauen, da konnte ich nicht einfach früher gehen. Aber genau das baute auch einen enormen Druck in mir auf, wodurch ich schon Panik bekam. Ich merkte wie ich immer wieder unruhig wurde, aber ich wollte nicht gehen, für ihn.
Als dann später die Freundin eines anderen Spielers noch kam und sich zu mir setzte, war ich schon ruhiger. Jetzt konnte ich mit ihr reden und mich ablenken. Alleine ist es schon schwerer für mich. Um sieben war das Tunier zu Ende und ich hatte die Spiele meines Freundes beide gesehen. Ich war froh, dass ich es geschafft hatte. Mein schlechtes Gewissen wegen Mittwoch, war etwas besser. Ich fuhr nach Hause und freute mich auf meine Pizza :) man hatte ich einen Hunger.

Heute steht noch eine ganz besondere Herrausforderung an. Meine Mama und ich wollte in die Ikea. Erst heute morgen hat meine Mama angerufen und bestätigt, dass wir fahren können. Ich bin total aufgeregt und natürlich auch ängstlich. Ob ich das heute schaffe. Ich wünsche es mir wirklich aber die Stunde Fahrt auf der Autobahn machen mir etwas bedenken. Naja ich versuche mal nur an das positive zu denken. Davon gibt es bei der Ikea ja auch genug. Ich hoffe meine Mama sieht es aber nicht all zu locker und geht davon aus, das es für mich ein Kinderspiel wird. Weil das bezweifle ich.
Drückt mir die Daumen ;)

Montag, 14. Juli 2014

Trotz der Lernerei

Jetzt habe ich ja schon wieder lange nicht mehr geschrieben.
In letzter Zeit musste ich viel lernen und war leider auch noch krank, daher bin ich nicht wirklich dazu gekommen weiter zu schreiben.

Viel verpasst habt ihr allerdings auch nicht, denn auch das Üben kam leider zu kurz.
Alleine war ich seit meinem "großen Erfolg" nicht mehr unterwegs.
Dennoch habe ich einiges geschafft.
Ich habe mich am Sportfest im Dorf meines Freundes mit Übelkeit eine zeit lange quälen können. Hört sich zwar schlecht an, aber im Normalfall, wäre ich bei den ersten Anzeichen an Übelkeit direkt nach Hause gefahren. Es ist also für mich schon etwas gutes, wenn ich es länger damit aushalten kann.

Am Dienstag habe ich eine Klausur geschrieben und war Verhältnismäßig ruhig. Zumindest Äußerlich. Ich war natürlich unruhig und total nervös, aber ich konnte es ganz gut kontrollieren und bin nicht in Tränen ausgebrochen oder total ausgerastet.  Ich habe meine Prüfung geschrieben. Vielleicht hing es daran, dass ich mir diesesmal sowieso nicht viel Hoffnung gemacht habe, da ich nicht so gut vorbereitet war. Möglicherweise hing es auch an meiner neuen Beruhigungshilfe, meinem Lavendelsäckchen. Das Säckchen habe ich mir schon vor einiger Zeit gekauft. Es lag in meinem Auto und sollte mich durch den Duft beruhigen. Am Dienstag habe ich es dann mitgenommen zur Prüfung und schon während der Fahrt mit meiner Mutter, ständig daran rum gedrückt. Es hatte also seinen Zweck erfüllt.
Heute kam auch die überraschende Nachricht. Ich habe die Prüfung sogar bestanden. Damit hätte ich echt nicht gerechnet, ich hatte wirklich nicht viel gewusst. Ich bin echt total erleichtert, dass das trotzdem geklappt hat.

Der Rest der Woche war ich mit Bauchschmerzen und Übelkeit geplagt. Daher hielten sich meine Unternehmungen auch in Grenzen. Ich war trotzalle dem am Donnerstag bei meiner Therpeutin in der Stadt und danach noch bei meiner Schwester in der Wohnung.
Am Freitag hatte ich dann eine eher schlimmeres Fahrt mit meinem Freund in die Stadt zur FH. Eigentlich ging es mir besser als an dem Donnerstag, dennoch war ich total panisch. Richtig erklären konnte ich mir das auch nicht, möglichweise weil ich nicht genau wusste was auf mich zu kommen würde. Ich hatte nämlich einen Termin vereinbart mit einer Studienberaterin. Sie wollte mit mir übelegen wie ich mein Studium weiter machen kann. Doch während der Fahrt ging gar nichts mehr. Schon im ersten Ort mussten wir anhalten weil ich das Gefühl hatte mein Freund rast (er fuhr etwa 30km/h). Ich wäre am liebsten direkt wieder nach Hause, aber genau das wollte ich ja nicht. In mir war alles unruhig. Mir war nicht wirklich übel, aber ich hatte das Gefühl mich gar nicht mehr beruhigen zu können und ich war so hibelig. Wir fuhren also weiter und mir tat mein Freund ja schon Leid. Dauernd meckerte ich, dass er so schnell fuhr, was er ja eigentlich nicht tat, aber mich machte alles total wahnsinnig. Als wir es dann an die FH geschafft hatte, wollte ich ja erst nicht hinein. Wenn ich da aber jetzt noch lange überlegt hätte, wäre ich wahrscheinlich nie hinein gegangen, also direkt rein und Zimmer suchen. Endlich bei der Beraterin angekommen, war ich auch gleich schon etwas ruhiger. Richtig entspannen konnte ich aber die ganze Zeit nicht, erst als wir wieder zuhause waren, merkte ich wie die Anspannung ab fiel.

Nach dieser merkwürdigen Fahrt, machte ich mir schon Gedanken. Normalerweise machen mir Fahrten in die Stadt, wenn mein Freund oder meine Mama dabei ist ja gar nichts mehr aus. Hatte ich also etwa einen Rückschritt. Das wollte ich so ja nicht auf mir sitzen lassen. Also wollte ich am nächsten Tag mit meinem Freund gleich wieder in die Stadt. Es war mir wichtig zu beweisen, dass ich es doch kann.  Das war dann auch schon um einiges ruhiger und ich habe es sogar in einen total überfüllten Baumarkt geschafft. Ohne Panik :)

Gestern haben wir dann das WM Finale im Sportheim bei meinem Freund geschaut. Ich wäre ja lieber zu hause geblieben, aber meinen Freund zu liebe sind wir dann eben dort hin.
Das spannende Spiel und die kreischenden Leute um mich herum, machten mich gestern Abend allerdings nur noch unruhiger. Ich wurde immer und immer hektischer, wollte eigentlich nur noch raus. Immer wieder versuchte ich mich abzulenken, dass das Spiel mir nicht so sehr an die Nerven geht, doch das war schwer. Ich war heil froh, als der Schiri nach der Verlängerung abpfiff.
Ich freute mich das wir Weltmeister geworden sind, aber auch dass wir dann endlich nach Hause fahren konnten und die Spannung nachlässt. Nur noch die Pokalübergabe haben wir gesehen, mit weniger Spannung und dafür mehr Freunde.

Heute Mittag war ich dann noch mal bei meiner Therapeutin. Ich fuhr bis zum Weiher selbst und auch auf dem Heimweg lies mich meine Mama dort raus und ich fuhr alleine nach Hause, da sie noch etwas vor hatte. Am Anfang war mir das ja nicht so recht, mir wäre es lieber gewesen sie hätte mich nach Hause gefahren, aber so im Nachhinein finde ich es gut, dass ich auch das wieder geschafft habe.

Ich werde jetzt noch viel mehr Üben müssen. Hoffentlich bin ich nicht wieder zu faul. Auch das an der FH-sein muss ich mehr üben. Am Mittwoch werde ich mit meinem Freund mal hinfahren. Und am Donnerstag wollen wir shoppen gehen, aber nicht wieder in die Stadt. Dort bin ich ja mittlerweile ständig. Wir wollen mal wieder in die andere Richtung fahren, etwas wo ich nicht so oft bin. Auch das muss gelernt sein. Und warum nicht das Üben mit etwas gutem verknüpfen :)

Dienstag, 1. Juli 2014

Mein neuer Sport

Ich bin eben von meiner Übungsfahrt Heim gekommen und fühle mich total k.o. Zumindest körperlich. Ich bin jetzt so kraftlos, trotzdem glücklich und zufrieden. Mein Papa sagt immer, dass er sich nach dem Sport so fühlt. Körperlich k.o., aber befreit. Aber eigentlich sind meine Übungsfahrten für mich ja auch nicht anderes wie Sport. Ich muss immer wieder an meine Grenzen gehen und immer wieder üben. Man denkt ja, dass ich eigentlich ja mehr geistig an meine Grenzen gehe und meinen Kopf trainiere, nicht mehr so viel Angst zu empfinden. Bei mir macht sich das aber auch körperlich bemerkbar. Ich könnte mich jetzt ins Bett legen und schlafen :)

Aber ich habe auch heute einiges erreicht. Heute morgen im Bett dachte ich eigentlich erst, oh nein ich glaub heute bleib ich besser zu hause. Bei Frühstück war ich dann schon einen Schritt weiter und wollte wenigstens an den Weiher. Ich dachte, da kann ich gleich mit dem Hund laufen gehen und es ist eine Strecke die ich mittlerweile geübt bin. Aber wollte ich wirklich wieder nur auf Nummer sicher gehen?
Ich schnappte mir unseren Hund und ab ins Auto. Irgendwie war ich nicht so gut gelaunt und daher fiel mir das Fahren auch nicht so einfach. Ich sagte mir immer wieder, die Strecke kennst du schon, da passiert nichts. Als ich endlich am Weiher war, schnappte ich mir die Kamera und den Hund. Wir liefen eine Zeit lang am Wasser entlang. Nie all zu weit von meinem Auto weg. Unser Hund wäre sicher gerne noch etwas weiter gelaufen, um die neue Umgebung zu beschnuppern, aber für mich war es erst mal genug. Schon während dem Laufen überlegte ich noch mal in das nächste Dorf zu fahren (C). Ich stieg ins Auto und fuhr los. Unterwegs stellte ich mir vor wie toll es wäre noch ein Stück weiter zu kommen. Vielleicht sollte ich mal in die Richtung zur Stadt fahren. Aber das waren mehr Hirngespinste. Als ich schon mit leichter Panik im Dorf ankam, wollte ich es aber dennoch wissen. Wenigstens bis zur nächsten Einbuchtung. Die Strecke zwischen Dorf und Stadt führt noch einmal durch einen Wald. Etwa 4 km lang, dann kommt eine Kreuzung und danach ein großer Parkplatz für einige Geschäfte. Irgendwann wollte ich es schaffen, dort in die Geschäfte gehen zu können. Das wäre schon ein riesen Schritt. Ich fuhr also aus dem Dorf in den Wald und wollte eigentlich direkt drehen, aber ich fuhr einfach an der Einbuchtung vorbei. "Bei der nächsten dachte ich mir" Und schon fuhr ich auch schon an der vorbei. Ich wollte nicht schon aufgeben, auch wenn mein Körper mir immer mehr Anzeichen zum Umdrehen gab. Ich fing an zu schwitzen und mir wurde übel. Doch dann kam plötzlich keine Einbuchtung mehr. Meter für Meter bekam ich mehr Panik. Irgendwann endlich konnte ich rechts in eine Einbuchtung fahren. Aber irgendwie war ich in dem Moment enttäuscht. Ich sah daran noch keinen großen Erfolg, ich wollte doch irgendwann an die Geschäfte. Ich schaute auf dem Handy wo ich war. Als ich am Weiher los fuhr, habe ich die Runtastic App gestartet (Ich sage ja, es ist wie Sport :D). Ich sah auf der Karte das in wenigen Metern eine Straße kam, wo ich drehen konnte. Also fuhr ich noch mal weiter Richtung Stadt. Die Straße kam kurz darauf, aber mir war es immer noch zu früh zum Umdrehen. Ich wusste es kann nicht mehr weit bis zur Kreuzung sein und ich nahm allen Mut zusammen und fuhr weiter. Als ich die Kreuzung und die Geschäfte dahinter plötzlich sah, hätte ich vor Freude schreien können. Doch mein Körper machte mir auch klipp und klar, bis hier hin und nicht weiter. Ich drehte an der Kreuzung um und fuhr wieder zurück. Ich war wirklich glücklich darüber, dass ich es so weit geschafft hätte. Damit hätte ich niemals gerechnet. Nach der Begeisterung folgte aber auch schnell wieder die Angst. Ich wurde total panisch in dem Waldstück. Ich dachte ich komme nicht mehr zu hause an, das ist zu weit, dass kann ich nicht schaffen. Mir wurde übel und ich fing an immer schneller zu atmen. Ich versuchte mich zu beruhigen. Ich hatte ja unseren Hund im Fußraum der Beifahrerseite sitzen, ich streichelte ihn um mich zu beruhigen. Wahrscheinlich bin ich viel zu schnell gefahren, weil ich nur so schnell wie möglich wieder aus diesem Wald wollte. Ich musste ja auch noch durch das komplette Dorf (C). Keiner kann sich Vorstellen, wie froh ich war als ich wieder an dem Weiher war. Erst dann konnte ich mich wieder beruhigen und mich darüber freuen was ich gerade erreicht habe. Der Rest der Rückfahrt, war dann auch kein großes Problem mehr. Ich bin etwa 17 km weit weg gewesen und war fast ein einhalb Stunden unterwegs, weil ich ja vorher noch mit unserem Hund laufen war. Das ist wirklich ein großer Erfolg für mich.

Ich habe mich zu hause hingesetzt und versucht eine kleine Karte zu machen, dass vielleicht besser verstanden wird, wo ich gerade herum fahre. Beziehungsweise wie weit das alles voneinander entfernt ist. Mit den Buchstaben kann ich euch besser angeben wo ich gerade war. Heute zum Beispiel war die Kreuzung genau an der roten Linie zur großen Stadt. Der Weg durch den Wald, ist die schwarze Linie zwischen Punkt C und dem Schnittpunkt mit der roten Linie. Ich möchte hier keine Ortsnamen nennen, weil ich nicht unbedingt möchte, dass jeder weiß woher ich bin. Ich habe zwar kein Problem damit, dass ich diese Angststörung habe und wenn mich jemand fragt, was los ist, bin ich auch ehrlich, aber ich finde ich muss es ja nicht jedem auf die Nase binden. Bei manchen Leuten weiß man nie, was sie dann hinter dem Rücken über einen erzählen.


Karte meiner Umgebung
  

Wegen dem Thema Klinik habe ich auch noch ein mal mit meiner Psychologin geredet. Ich war froh, dass sie wie ich der Meinung war, das kann ich auch ohne Klinik wieder in den Griff bekommen. Natürlich ist das nichts was man mal so einfach macht. Es ist einiges an Arbeit, aber ich glaube wenn ich so weiter mache und mit der Hilfe meiner Familie und meines Freundes, dann bekomme ich das auch ohne Klinik hin. Wer weiß vielleicht sogar noch schneller. 

Die Sache mit dem Studium macht mir momentan noch so ein paar Sorgen.
Ich möchte mein Studium wirklich ungern abbrechen, das steht schon mal fest, aber in letzter Zeit komm ich immer mehr ins Zweifeln ob das wirklich das richtige ist. Ich kann nicht alles was in den Vorlesungen besprochen wird, zu hause alleine erarbeiten. Ich habe teilweise nicht einmal ein Skript und soll mir mit Hilfe von Büchern, die nicht immer einfach sind, komplexe Themen beibringen. 
Auf Dauer geht das nicht. Ich habe mich dieses Semester für 3 Prüfungen angemelden. Eine nächste Woche. Das Thema ist schon total schwer. Ich weiß nicht wie ich das alles bis nächste Woche lernen soll. Und die Themen werden nicht einfacher. Natürlich kann man ja sagen, ich habe den ganzen Tag genug Zeit zum lernen. Aber ich habe ja schon oft erzählt, wie viel Kraft es kostet auch an meiner Angst zu arbeiten. Daher habe ich das bis letzte Woche auch immer vor mir her geschoben. 
Durch die Angststörung bin ich oft unmotiviert und lustlos. An manchen Tagen will ich ja nicht mal aus dem Bett. Ich kann mich nicht immer aufraffen um etwas zu lernen. Es fällt mir momentan schwer das alles unter einen Hut zu bekommen. 
Außerdem merke ich immer mehr, dass das Studium nicht so unschuldig an der Angststörung ist. 
Ich habe ja schon einmal ein Studium abgebrochen. Aus heutiger Sicht würde ich sagen, dass ich auch damals schon unter einer Angststörung litt. Damals wusste das aber noch keiner und es wurde auf eine körperliche Krankheit oder Stress geschoben. Jetzt habe ich das Studium noch mal neu angefangen und die Angst kommt wieder. Wieder stehe ich kurz davor mein Studium aufzugeben. 
Was ich sonst machen soll, weiß ich aber auch nicht. Eigentlich macht mir das was ich mache Spaß, aber nicht wenn ich immer wieder mit der Angst zu kämpfen habe. Ich verbinde das Studium und die FH ja mittlerweile schon mit Angst und Panik. Eine Ausbildung könnte ich zur Zeit aber auch nicht anfangen, ich könnte ja nicht mal hin. Ich wüsste auch nicht was ich sonst machen möchte, es gibt nichts anderes. Ich glaube, dass ist noch eine große Baustelle in meinem Leben. Hoffentlich komme ich da so schnell wie möglich raus und bekomme einen Abschluss. Es ist für mich zur Zeit ganz schlimm, dass ich das Gefühl habe, keinen Abschluss zu bekommen. 

Naja heute freue ich erst einmal über meinen super Erfolg, die Sorgen mache ich mir lieber an einem anderen Tag :) Wobei ich ums lernen heute nicht ganz drumherum komme.

Hier mal ein Bild von unserm Hund am Weiher. Ich liebe es einfach Bilder von ihm zu machen, auch wenn er nicht immer begeistert ist.

Mein Begleiter am Weiher. ♥